Weihnachtliche Südwind-Workshops in der Mittelschule Kilb

18.12.2024 – Kakao und Schokolade dürfen wohl in keiner Keksdose zu Weihnachten fehlen, doch wie kommt die Schokolade überhaupt bis zu uns? Um diese Frage zu klären, machten sich Mittelschüler:innen in Kilb der Schokolade auf die Spur. Der Südwind-Workshoptag zu Kakao fand in Kooperation mit dem Umwelt.Wissen.Netzwerk des Land NÖ statt.

Schokolade ist immer beliebt – ganz besonders in der Advent- und Weihnachtszeit.  Gemeinsam mit der Südwind-Referentin Sabine Gruber lernten die Teilnehmer:innen in der Mittelschule Kilb den unbekannten und langen Weg der Schokolade kennen. Rund 8 kg Schokolade werden pro Kopf in Österreich jedes Jahr genascht. Doch der süße Genuss hat einen bitteren Beigeschmack.

Millionen von Kleinbäuer:innen im Globalen Süden produzieren den Kakao unter unwürdigen Arbeitsbedingungen. Über 5,5 Millionen Menschen sind Kakaobäuer:innen und weitere 14 Millionen Menschen sind direkt von der Kakaoernte als Einnahmequelle abhängig. Nur 6,6% des Verkaufspreises einer Schokoladentafel verbleiben bei den produzierenden Bäuer:innen. Die Einkünfte reichen oft nicht aus, um reguläre Arbeitskräfte zu beschäftigen, weshalb in vielen Fällen auf Kinderarbeit zurückgegriffen wird.

Der Kakaoanbau hat auch Auswirkungen auf die Umwelt in den wichtigsten Anbauregionen wie z.B. in Westafrika: In den letzten 30 Jahren haben Ghana 65 % und die Elfenbeinküste 90 % ihrer Wälder verloren. Die größten Flächen gehen auf die Abholzung und Platzschaffung für Kakaoplantagen zurück. Viele Tier- und Pflanzenarten sterben aus. Ghana und die Elfenbeinküste sind gemeinsam für 60 % der globalen Kakaoproduktion verantwortlich, auch für die Belieferung namhafter österreichischer Marken. 95% der Kakaobohnen, die von österreichischen Betrieben eingekauft werden, stammen aus Ghana und der Elfenbeinküste (Stand: 2019). Der Pestizideinsatz im Kakaoanbau hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch schwerwiegende Folgen für die Menschen. Kakaobäuer:innen sind den Wirkstoffen oft ohne Schutzkleidung ausgesetzt. In einer Studie von ghanaischen und europäischen Wissenschafter:innen berichten 100 % der Befragten über Kopfschmerzen, Brennen in den Augen und Hautausschlägen nach der Anwendung von Pestiziden.

Südwind empfiehlt, beim Weihnachtseinkauf auf FAIRTRADE- und Bio-Siegel zu achten, um gerechte Bedingungen für die Arbeiter:innen und Kakaobauern und -bäuerinnen zu sichern und Kinderarbeit,  sowie umweltschädigende Pestizideinsätze auszuschließen. (Bericht: Südwind)